Vom Hufbeschlag zu High-Tech
Schlosserei de Leuw in Winningen
Die Schlosserei de Leuw in Winningen feierte 1999 noch ihr 100jähriges Jubiläum.
Dieter de Leuw (58), Enkel des Firmengründers, erzählt, wie alles begann:
„1896, im Alter von 21 Jahren, kommt mein Großvater Wilhelm-Friedrich de Leuw aus Witten/Ruhr nach Koblenz und findet schnell Arbeit in einer Schmiede. Zwei Jahre später, mittlerweile mit der Winningerin Anna Brost verheiratet, gründet er seinen eigenen Betrieb in Winningen. Hier werden Pferde beschlagen und Wagenräder gefertigt. Sein Sohn Friedrich-Wilhelm de Leuw wird 1912 geboren und tritt bald in die Fußstapfen des Vaters. 1937 macht er die Meisterprüfung als Huf- und Wagenschmied, übernimmt den Betrieb und verlegt den Firmensitz 1952 in die Bachstraße.”
Die Schmiede entwickelt sich zur Schlosserei und wird ab 1972 von Dieter de Leuw weitergeführt. Treppen, Geländer, Gitter oder Tore gehören zur Produktion, aber auch Spielgeräte, Schaukeln, Karussells, Kletterwände sind ein besonderer Schwerpunkt.
Dazu kommt eine selbstentwickelte Zweischienenbahn für den Weinbau, die in Steillagen entlang Mosel und Main Winzern die Arbeit erleichtert.
1992 wird das Einzelunternehmen zur GmbH umgewandelt, mit Dieter und Karin de Leuw als Geschäftsführer, die von einem Meister, zwei Gesellen und einem Lehrling tatkräftig unterstützt werden.
Karin de Leuw managt das Büro und engagiert sich im Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk bei der HwK Koblenz. In ihren Betriebsunterlagen finden sich auch noch Originalrechnungen aus dem Gründungsjahr: Für 74,24 Reichsmark wurde 1898 ein 202 Kilogramm schwerer Amboß angeschafft, den Dieter de Leuw heute noch benutzt. (aus Handwerk Spezial 1999)
Inzwischen wurde das Unternehmen von der Schlosserei Klöckner in Winningen/Gewerbegebiet übernommen